Briefing:
Das Corporate Design der Initiative Neue Qualität der Arbeit des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sollte eine moderne und mutigere Ergänzung für Social Media erhalten. Zwar gab es bereits Vorlagen in den Corporate Design Guidelines, da INQA bis zu dem Zeitpunkt aber noch keinen Social Media Auftritt hatte, sollte hier noch einmal nachgeschärft werden. Dabei sollten sowohl die Contentformate als auch die Gestaltung infrage gestellt werden.
Die Initiative behandelt vier Themenbereiche und besitzt ebenso viele Sekundärfarben sowie Abstufungen derer. Inhalte und Produkte von INQA werden jeweils einem Themenbereich zugeordnet und mit der entsprechenden Farbe gebrandet. Das Erscheinungsbild vor dem Refresh war entsprechend bunt und wurde lediglich von einem Rahmen aus dem INQA Logo zusammengehalten. Wie im Bild zu sehen, führt der starke Kontrast von Farbe auf weißem Grund aber eher zu Unruhe und die vorgelagerte weiße Fläche mit Schlagschatten führt auch nicht zu einem modernen Look & Feel.
Nach sehr guter Resonanz im Kundenteam auf die ersten digitalen Entwürfe des Refreshs wurde das Projekt auf das gesamte CD ausgeweitet.

Social Media Gestaltung vor dem Brand Refresh
SoMe in Adobe XD
Bereits zu Beginn des Explorationsprozesses war für mich klar, dass der Social Content für INQA nach Abschluss des Projekts regelmäßig erstellt werden würde. Meine Erfahrung in der monatlichen Contentproduktion hatte mir gezeigt, dass unterschiedliche Menschen in unterschiedlichen Leveln an solchem Content arbeiten. Um eine gleichbleibende Qualität für alle Assets zu sichern, sind spezielle Gestaltungsregeln für Social Media unabdingbar. In XD gibt es Möglichkeiten, die Grundlage eines Designsystems zu erstellen, weshalb ich mich für Adobe XD als Bearbeitungsprogramm entschied.

Exploration: INQA goes wilder
Von den Gestaltungsrichtungen mit bunten Rahmen aus dem INQA Logo wollten wir uns abwenden und gleichzeitig einen stärkeren visuellen Zusammenhalt finden. Dazu sollte die Primärfarbe Dunkelblau stärker in den Vordergrund rücken, da die Aufteilung der Inhalte auf die Themenbereiche vom Kreationsteam als vom Kunden eher innensichtig wahrgenommen wurde. Da die vier Themenfarben außerdem auf CMYK Werten basierten, stellte ich die Farben generell infrage: gibt es einen Neon-Wert zu jeder Farbe, der in RGB gut funktioniert und mehr Aufmerksamkeit schafft?












Die Primärfarbe tritt bereits stärker als verbindendes Element in den Vordergrund. Dazu war es wichtig, die Gestaltung hinsichtlich Carousel-Postings zu öffnen. Tatsächlich waren mehrseitige Postings nämlich Bestandteil der Contentplanung, aber nicht in den bisherigen Gestaltungsrichtlinien berücksichtigt.
Schärfen, Festlegen, Proofen
Nach der breiten Explorationsphase ging es darum, die besten Ergebnisse zu schärfen und für eine Kundenabstimmung zusammenzuziehen. Dabei traten insgesamt drei Farben und ihre Kombinationen in den Fokus: Knallblau, Neongelb und Neonlachs. Zusammen mit den Primärfarben Dunkelblau und Weiß führten sie in die neue Gestaltungsrichtung für INQA. Unser Vorschlag beinhaltete außerdem die Reduktion der Sekundärfarben auf Rot für INQA Coaching und Hellblau für INQA im Allgemeinen. Im späteren Verlauf des Prozesses wurde das Hellblau jedoch mit der jeweiligen Themenfarbe ersetzt.













Nachdem der Kunde die neue Richtung begeistert abgenommen hatte, wandelte sich der Umfang des Projekts. Nun sollte sich der Brand Refresh auf das gesamte CD ausweiten. Damit sollte die neue Richtung nicht nur für Social Media, sondern auch für Print und alle anderen Produkte und Inhalte des Kunden gelten. Also wurden die Farben geprooft und festgelegt, sowie die Gestaltungsideen für Social Media auf anderen Inhalten getestet und übertragen. Außerdem galt es, eine Bildwelt und deren Stimmungswerte festzulegen, sowie den Illustrationsstil festzuhalten.


Ausarbeitung des Brand Refresh
Um eine gleichbleibende Qualität in der Umsetzung der Social Assets zu gewährleisten, legte ich eine Masterdatei an, die alle Abstände, Absatzformate sowie Vorlagen für die gängigsten Contentformate enthielt. Sozusagen ein Designsystem für eine effiziente monatliche Contentproduktion.



Wie bereits erwähnt, sprach sich der Kunde relativ zum Ende des Projekts nach internen Absprachen für die Wiederaufnahme der Themenfarben aus. Für uns lag die Lösung in der Ablösung der Akzentfarbe je nach Themengebiet.


Übergreifende Gestaltungssysteme? Count me in!
In diesem Projekt wurde mein Blick für das große Ganze gefordert. Alle Regeln oder Gestaltungsideen mussten übergreifend für die Marke und jeden Kanal funktionieren. Ein bestehendes Brandsystem umzugestalten ist immer eine Herausforderung, aber bei diesem Projekt hat es besonders viel Spaß gemacht neue Strukturen zu entwickeln. Im iterativen Prozess Ideen immer wieder zu testen und zu justieren habe ich mich mindestens genauso wohlgefühlt, wie in der finalen Festlegung der Richtlinien. Ein tolles Projekt mit einem tollen Team, 10/10, gerne wieder.
Meine Rolle zusammengefasst:
Exploration und Ideenfindung
Grafikdesign der digitalen Assets
Erstellung und Testing eines SoMe Designsystems
Art-Direktion in Zusammenarbeit mit Senior AD
Zusammenführung der Ergebnisse in Zusammenarbeit mit Senior AD